Lundqvist, Eric - Die Wilden Sind Wir.

. Berlin, Herbig [1953]. Illustrated, 324 pp. Translated from the Swedish (original title: "Vildarna finns i väst"). Orig. cloth, d.wr. preserved inside. 'Der schwedische Verfasser fährt bei Kriegsende nach Java zurück, um seine Frau, eine Malaiin, zu suchen. Trotz der entsetzlichen Verwirrungen, die Krieg und Nachkrieg anrichteten, findet er sie wohlbehalten wieder und nimmt nun an ihrer Seite seinen alten Beruf als Forstfachmann wieder auf. Gemeinsam bereisen sie nicht nur Java sondern auch Neuguinea. Sein Auftrag ist es, das kostbare Teakholz von Eingeborenen schlagen zu lassen und neue Wälder anzulegen. Dabei kommt er mit den Angehörigen der entlegensten "wilden" Stämme zusammen, sogar mit Kannibalen, von denen mann nich genau weiss, ob sie ihren Kannibalismus erst gestern ablegten oder ihm insgeheim immer noch anhängen, so dass der Verfasser bei der herzlichen Begrüssung niemals ganz sicher ist, ob die Freude dem wilkommenen Fremdling selbst oder seinem leckeren Fleisch gilt. Lundqvist gewinnt Einblicke in die Seele der sogenannten Wilden, die manches "weisse" Vorurteil revidieren sollen. Sein Buch ist kein Abenteuer- oder Reisebericht im üblichen Sinne, denn die reiseführt zugleich in die Herzen dieser einfachen, glücklichen Menschen. Lundqvist verteidigt ihre Sitten und Gebräuche, aber er ist kein besessener Streiter für oder gegen irgend etwas, wenn er auch schonungslos die Schäden aufdeckt, die der weisse Mann verursachte und für die er jetzt zahlen muss und noch mehr zahlen wird, wenn es nicht gelingt, eine andere Einstellung gegenüber diesen Menschen zu finden, wofür sein Buch wichtige Hinweise geben könnte' (flyleaf).